Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Korn: Live At The Hollywood Palladium (Review)

Artist:

Korn

Korn: Live At The Hollywood Palladium
Album:

Live At The Hollywood Palladium

Medium: CD+DVD/CD+Blu-ray
Stil:

Nu Metal / Dubstep

Label: Soulfood
Spieldauer: 74:34
Erschienen: 07.09.2012
Website: [Link]

Eben noch war mit „KORN III“ ein großes Oldschool-Fass aufgeschlagen worden, da überlegen die Kalifornier es sich im nächsten Moment neu und laufen plötzlich dem Trend nach, indem sie dupsteppen. Der radikale Schnitt zwischen KORN-Album Nr. 9 und 10 könnte größer nicht sein – zu begutachten ist er ab sofort auf dem neuen Live-Dokument, das von beiden Seiten einen kräftigen Happen bietet.

Weil „Live At The Hollywood Palladium“ als CD nur im Package mit einem Videoformat (wahlweise Blu-Ray oder DVD) zu bekommen ist, wirft die Promo-Verteilung Fragen auf: Wo ist das Videomaterial? Als Produktrezensent steht man jetzt mit dem bloßen mp3-Paket ziemlich nackt da. Oder erlaubt man sich hier mit Verweis auf den ersten KORN-Klassiker und letzten Titel des Konzerts einen doppelbödigen Spaß?

Ein Bericht über das Konzertwetter, heiße Bräute im Publikum oder Jonathan Davis’ Frisur fällt also schon mal aus; leider lässt sich somit auch ein Großteil der Atmosphäre schlecht beschreiben, denn speziell die erste Hälfte des Konzertes, die sich dem Dubstep widmet, benötigt die Bilder zwingend. Während ich „Get Up!“ oder „Narcissistic Cannibal“ laufen lasse, krachen mir die Effekte nur so um die Ohren und immer wieder fliegt mein Blick zum imaginären Videofenster, weil ich unbedingt wissen möchte, wo verdammt noch mal die Geräusche herkommen. Bei den Actionszenen eines Michael-Bay-Films macht man ja schließlich auch nicht die Augen zu, wenn sich die Roboter zwischen New Yorks Häuserschluchten kloppen (also ich möchte da manchmal schon gerne wegsehen, aber das ist eine andere Geschichte…).

Gewissermaßen funktioniert „The Path Of Totality“ live also - vermutlich - besser als auf Platte, weil man – vermutlich – mit Dolby-Surround den Wobble-Bass rhythmisch durch Mark und Bein ziehen spürt und – höchstwahrscheinlich – eine nette Lightshow passend dazu ihr Stroboskoplicht abfeuert. Inwiefern sich das Feeling über die Bilder transportiert, kann an dieser Stelle nur spekuliert werden; auf CD kann man es allenfalls erahnen.

Teil 2 des Konzertes ist klassischer KORN-Stuff, bei dem der charakteristische Bass, inmitten der Dubstep-Effekte nur als gelegentliches „Tack Tack-tack“ vernehmbar, auch mal wieder zu hören ist. Die Konzentration liegt dem vorletzten Album gemäß auf dem alten Scheiß, wenngleich erstaunlicherweise kein einziger Song von „KORN III“ gespielt wird – lieber wendet man sich den Originalen zu. Es wird nichts gespielt, was nicht auf einem der ersten vier Alben vertreten gewesen wäre. Diese Vorgehensweise kennt man noch von METALLICA, nachdem sie „St. Anger“ veröffentlicht hatten – ein Album, das alten Wein predigte und daraufhin selbst ironischerweise immer wieder zugunsten von „Kill ‚Em All“, „Ride The Lightning“ und „Master Of Puppets“ ignoriert wurde.
Auch KORN schlagen also wieder das zerfetzte Märchenbuch aus Kindertagen auf und lesen es rückwärts, springen Seil oder hüpfen im Hickelkasten – „Shoots And Ladders“ beispielsweise ist in diesem Kontext natürlich nicht wegdenkbar. Kurz wird auch mal wieder METALLICAs „One“ angestimmt, um die hintergründig brodelnde Aggression deutlich zu machen. Auch PINK FLOYDs „Another Brick In The Wall“ passt natürlich gerade inhaltlich hervorragend in das Set, wenngleich die Originalversion ungleich kraftvoller ausfällt.

Das FAZIT zu Bildinhalten oder Verpackung muss leider ausfallen; akustisch deutet sich ein abwechslungsreiches Konzert an, dessen Zweiteilung unterschiedliche Schwerpunkte setzt. Im Dubstep-Teil geht es um Effekte und Sound, im zweiten Teil um Atmosphäre und Sickness. So kann sich jeder seine Rosinen herauspicken.

Sascha Ganser (Info) (Review 4239x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Get Up
  • Kill Mercy Within
  • Illuminati
  • Chaos Lives In Everything
  • My Wall
  • Way Too Far
  • Narcissistic Cannibal
  • Here To Stay
  • Freak On A Leash
  • Falling Away From Me
  • Predictable
  • Another Brick In The Wall
  • Shoots And Ladders
  • One
  • Got The Life
  • Blind

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!